Am 29.09.2022 war es endlich so weit: Nach einem Jahr der Ausbildung fand an der Bachschloss-Schule die Zertifizierungsfeier zur Philosophierenden Schule statt.
Die Zertifizierung wurde durch die Akademie für Philosophische Bildung und Werte-Dialog durchgeführt. Die Feier wurde nicht nur für die 15 Teilnehmenden der Fortbildung durchgeführt, sondern auch für die Schule selbst, da die BSS sich nun endlich Philosophierende Schule nennen darf! Damit ist die BSS die zweite Schule in Baden-Württemberg, die diesen Titel tragen darf. Das Konzept der Philosophierenden Schule beinhaltet verschiedene Werkzeuge der Gesprächsführung, die im Schulalltag angewendet und im Unterricht zunehmend integriert werden sollen.
Die Feier fand in der Schule selbst statt – zu Gast waren nicht nur ein großer Teil des Teams der BSS, sondern auch Christoph Rude, Leiter der Akademie für Philosophische Bildung und WerteDialog, sowie Elisabeth Ellenrieder und Gerlinde Krehn, welche die Fortbildung durchgeführt hatten. Zudem waren auch Wolfgang Jokerst, Erster Beigeordneter des Oberbürgermeisters, der Schulrat Wolfgang Flegel, Frank Henssler von der Karl-Schlecht-Stiftung und, stellvertretend für das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung, Jutta Reichenbach zu Gast bei der Feier.
Eröffnet wurde die Feier durch den Chor der zweiten Klassen, woraufhin eine Rede von Schulleiterin Constanze Velimvassakis folgte. Dabei verwies sie auf verschiedene Zitate von Schülerinnen und Schülern, die für den Anlass gedruckt und ausgestellt wurden. Somit wurde den Gästen schnell zugänglich, welche Gedanken das Philosophieren in den Kindern hervorbringen konnte und welchen Mehrwert es mit sich bringt. Sie dankte vor allem den beiden Ausbilderinnen, Gerlinde Krehn und Elisabeth Ellenrieder. Dabei betonte sie, dass die Fortbildung nicht nur inhaltlich sehr bereichernd für die Teilnehmenden war, sondern dass sie sich in dieser Zeit auf eine ganz neue Art kennengelernt haben. Dies schweißte sie als Team noch stärker zusammen und unterstützte die Schulentwicklung. Zudem erwähnte Frau Velimvassakis, dass das philosophierende Projekt perfekt in das Wertesystem der BSS passe, da hier bereits Vielfalt unterstützt und gelebt werde. Ein großes Dankeschön ging ebenfalls an die Karl-Schlecht-Stiftung, die die Fortbildung durch finanzielle Unterstützung ermöglicht hatte und auch in diesem Schuljahr weiterhin unterstützt.
Auch Elisabeth Ellenrieder erwähnte in ihrer Rede die intensive und schöne gemeinsame Zeit und vor allem die Erfolge, die man erzielt habe. Diese haben sich vor allem in den Aussagen der Schülerinnen und Schüler widergespiegelt. Anhand dieser wurde deutlich, welche tiefgehenden Gedankengänge die Kinder haben können. Laut Elisabeth Ellenrieder ginge es dabei nicht um richtige oder falsche Antworten, sondern um das kritische Hinterfragen von Themen und um das eigene Denken und Nachdenken über eine Sache. Es gehe vor allem um das Anderssein und dass dies auch in einer Diskussion vollkommen in Ordnung sei. Dabei soll die Kommunikation zwischen der Lehrkraft und den Schülerinnen und Schülern auf Augenhöhe stattfinden und dadurch dieses Anderssein unterstützen.
Auch in allen anderen Reden wurde das Prinzip der Philosophierenden Schule und das Konzept dahinter gelobt. Denn nicht nur die Förderung der Gesprächsführung steht hierbei im Vordergrund, sondern auch das Hervorheben des selbstständigen Denkens. Denn gerade das soll im Bereich Schule hervorgehoben werden, das Hinterfragen, das Weiterdenken und das Formulieren der eigenen Wünsche, Hoffnungen und Ängste. Diese Aspekte werden durch die philosophische Gesprächsführung unterstützt. Somit werden gleichzeitig die Schülerinnen und Schüler in ihrem Alltag unterstützt.
Elisabeth Ellenrieder und die Teilnehmenden der Fortbildung „Philosophierende Schule“.
Insgesamt fünf Module beinhaltete die Zertifizierung. In diesen Modulen ging es um Themen, die im Alltag und vor allem in der Realität der Schülerinnen und Schüler vorkommen und diese beschäftigen. Um diese Themen richtig aufgreifen zu können, bekamen die Teilnehmer gewisse „Werkzeuge“ an die Hand, um mit den Kindern gemeinsam philosophieren zu können und ihnen somit Gedanken zu entlocken, die ihr eigenständiges Denken zum Ausdruck bringen.
Herzlichen Glückwunsch an alle Kolleginnen und Kollegen, die daran teilnahmen und nun diese neue Art der Gesprächsführung einsetzen können. Es ist sicher eine riesige Bereicherung für die BSS!